Ihre Lage mitten im warmen Golfstrom beschert Madeira ganzjährig frühlingshafte Temperaturen – und macht die portugiesische Insel so selbst im Winter zu einem beliebten Reiseziel. Dazu wird ihr eine heilende Wirkung nachgesagt. Schon Kaiserin Sisi schwor darauf und war regelmäßiger Gast. In den vergangenen 20 Jahren haben sich die Einwohner von Madeira das milde Klima und die postkartenreife Umgebung aus schroffen Felsküsten und grünen Tälern zunutze gemacht und einige der schönsten Wellnessparadiese des Landes hochgezogen. Viele Quintas, Madeiras alte Herrenhäuser, wurden in luxuriöse Erholungsoasen verwandelt und ausgeklügelten Anti-Stress- und Erholungsprogrammen locken immer mehr Menschen auf der Suche nach Entspannung hier her. Vor allem im Süden, rund um die Inselhauptstadt Funchal, liegen idyllische Resorts und Luxushotels. Wir präsentieren Ihnen hier unsere Top 3-Refugien für einen Kurzurlaub oder Wochenendtrip der besonderen Art.
Da Madeira nur 57 Kilometer lang und 22 Kilometer breit ist, erreichen Sie von jeder dieser Erholungsoasen aus selbst entlegene Zipfel der Insel in unter Stunde mit dem Mietwagen. Perfekt also für einen abwechslungsreichen Wellnessurlaub mit Inseleinblick.
Autovermietung funchalBereits Kaiserin Sisi, Winston Churchill, Charlie Chaplin und George Bernhard Shaw machten Urlaub im legendären Reid’s Palace. Oberhalb von Funchal auf einer Felsenlandzunge inmitten von 40.000 Quadratmetern subtropischer Gärten gelegen, mit dem Mietwagen in nur 20 Minuten von Madeiras Flughafen zu erreichen, ist das rosarote Fünf-Sterne-Hotel bis heute eine Institution. Die schwarz-weiße Marmorterrasse gibt den Blick über den malerischen Hanggarten in die Bucht von Funchal frei. Dort blitzen vor dem Atlantik die roten Dächer der Inselhauptstadt hervor. Dem schottischen Begründer William Reid zu Ehren wird in dem mondänen Anwesen noch heute zwischen 15.00 und 17.30 Uhr zum Afternoon Tea mit Scones, Sandwiches und Klaviermusik geladen. Die puderblauen und cremefarbenen Zimmer und Suiten mit Holztüren, langen Vorhängen, Himmelbetten und Sesseln im Button-Tufting-Stil protzen vor Charme und Eleganz vergangener Tage. Es fällt nicht schwer, sich vorzustellen, wie hier einst Sisi oder Churchill durch die Gemächer schritten. In den Marmorbadezimmern schmücken handbemalten Fliesen die Wände, jeden Tag stehen frische Blumen auf dem Tisch. Von einigen Suiten aus führen die Fenstertüren direkt in den Garten, wo das Hotelpersonal auf Wunsch frischgebackene madeirische Kuchen serviert. Im angrenzenden Spa kann man sich wohltuenden Behandlungen unterziehen oder als Alternativprogramm bei Tennis- und Tanzstunden austoben. Wer etwas Abwechslung zu den Salz- und Frischwasserpools auf dem Gelände sucht, folgt der kleinen, in den Felsen gehauenen Treppe hinunter zum Meer.
Vom Reid aus erreicht man in wenigen Fahrminuten die berühmten Levadas – Madeiras Kanalsystem, das sich über die gesamte Insel zieht, und für seine wunderschönen Wanderwege bekannt ist. Ebenso schnell ist man am Fuße des Pico Ruivo, wo zwei tiefblaue Bergseen um die Wette glitzern. Die Halbinsel Ponta de São Lourenço wiederum ist der perfekte Ort, um auf den vulkanischen Klippen spazieren zu gehen und im kristallklaren Wasser zu schwimmen.
DZ ab 340 Euro pro Nacht,
Fährt man von der Hauptstadt Funchal mit dem Auto Richtung Osten auf eine Höhe von mehr als 500 Metern, breitet sich auf einer Lichtung zwischen hochgewachsenen Bäumen eine der schönsten und abwechslungsreichsten Gartenanlagen Madeiras aus: die Palheiro-Gärten mit der Quinta do Palheiro Ferreiro in ihrer Mitte, seit 1885 Hauptwohnsitz der britischen Weinhändlerfamilie Blandy. Um die Villa herum ranken sich Mammutbäume, aber auch die zahllosen Kamelien, für die das Anwesen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist. Inmitten dieser grünen Idylle liegt das Fünf-Sterne-Landhaushotel Casa Velha do Palheiro. Die heutige Luxusherberge wurde 1801 vom Grafen von Carvalhal errichtet und diente ursprünglich als dessen Sommerresidenz und Jagdhaus.
Das schlichte cremefarbene Landhaus mit den Seitenflügeln lässt erst einmal der Umgebung den Vortritt. Denn wer sich vor dem Eingang kurz umschaut, dessen Blick fällt unweigerlich auf den üppig-grünen blühenden Garten. In der Eingangshalle führen zwei mondäne Treppenflügel in den ersten Stock, wo sich einige der 37 Zimmer und Suiten befinden. Durch hohe Holztüren erreicht man den Salon und die Bibliothek. Ganz dem Landhausstil folgend stehen in den pastellfarbenen Räumen dunkle Mahagonimöbel und von den Decken hängen Kronleuchter. Die hohen Fenster werden von langen, blumengetränkten Vorhängen geziert und von draußen dringt das Gezwitscher der Vögel im Garten herein. Unweit der Empfangshalle versteckt sich zwischen Kiefern hinter einer von Farn überrankten Trockensteinfassade der Spa. Dort läuten punktgenaue Massagen und Anti-Stress-Programme die Auszeit gefühlsmäßig ein. Hier warten auch ein beheizter Pool, ein türkisches Dampfbad, eine Sauna und Regenwasserduschen auf gestresste Gäste. Das hoteleigene Restaurant, wo mit traditioneller portugiesischer, südeuropäischer und exotischer Küche experimentiert wird, zählt zu den besten auf Madeira.
Mit dem Mietwagen kann man von Casa Velha aus das Zentralgebirge der Insel erkunden, wo östlich der Hochebene Paul da Serra der Pico Ruivo Gäste zu Wandertouren herausfordert. Nach einem ausgiebigen Fußmarsch zurück im Hotel lässt eine Massage die Strapazen auf besonders zarte Weise schnell wieder vergessen.
DZ ab ca. 200 Euro pro Nacht, www.casa-velha.com
Zwischen zwei Klippen, rund 40 Minuten mit dem Mietwagen von Madeiras Flughafen entfernt, erstreckt sich das romantisch anmutende Fischerdorf Ponta Do Sol. Der Name verrät es bereits: Statistisch gesehen gibt es hier die höchste Anzahl an Sonnenstunden auf der Insel. Allerdings verdankt der Ort seinen Namen auch den vorgelagerten Felsspitzen, die über eine steinerne Brücke mit dem Hafen verbunden sind, und in der Abendsonne aufleuchten. Unter dem wachsamen Blick der Möwen sitzen Fischer mit ihren Angelrouten auf den ins Meer ragenden Felsklippen. Dahinter drängen sich in den schmalen Küsteneinschnitt die kleinen Häuser eng aneinander. Auf einer der beiden Klippen, die das Dorf einrahmen, wacht das alte Kino Cine Sol von 1933, gegenüber das Design-Hotel Estalagem Ponta do Sol. Ehemals eine Quinta, wurde der weiße, schlichte Bau von dem Architekten Tiago Oliveira so entworfen, dass sich das Gebäude perfekt in die maritime Idylle auf der steilen Felswand einfügt. Allein der Ausblick über die Küste von Madeira ist hier Wellnessprogramm. So minimalistisch wie das Äußere ist auch die Inneneinrichtung. Die 54 Zimmer mit hellen Möbeln und leichten Schieferböden strahlen von schlichter Eleganz und verfügen alle über Balkone oder Terrassen. Durch die raumhohen Fenster und die gläserne Balkonbrüstung kann man den ungestörten Blick auf den blumenreichen Garten genießen, durch den stets ein sanfter Jasminduft weht. Noch etwas weiter entfernt ist auch der Ozean zu sehen, dessen meditatives Rauschen einen bis in den Schlaf begleitet. In einem Nebengebäude direkt am Ende des Felsens befindet sich der Wellnessbereich, wo Dampfbäder, ein beheizter Innenpool und Massagen für Erholung sorgen. Vom Infinity-Pool, der oberhalb eines Whirlpools liegt und den Ozean zum Greifen nah erscheinen lässt, kann man die untergehende Sonne beobachten. Anschließend geht es ins hoteleigene Restaurant, das – ebenfalls bei Meerblick – fangfrischen Fisch und lokale Weine auftischt. Wer einen kurzen Abendspaziergang oder eine Autofahrt nicht scheut, kann sich auch im Zentrum von Ponta do Sol mit köstlicher portugiesischer Küche verwöhnen lassen.
Das Estalagem Ponta do Sol ist perfekt gelegen, um mit dem Mietwagen auch die umliegenden Fischerdörfer zu erkunden oder für einen ausgiebigen Spaziergang ins Nonnental Curral das Freiras zu fahren. Ebenfalls nur eine Autostunde entfernt liegen die natürlichen Lavaschwimmbecken von Porto Moniz, wo man bei endlosem Altantikblick im Salzwasser seine Haut verwöhnen kann.
Doppelsuiten mit Meerblick/Gartenblick, ca. 130 Euro pro Nacht (Hauptsaison), http://www.pontadosol.com