Rot, Gelb, Orange, Blau: Aufgefädelt wie bunte Spielzeughäuschen stehen die Wohnhäuser zwischen Meer und Stadtmauern dicht aneinander. In den Gassen tummeln sich Kinder, Katzen und Ausflügler. Ein Pärchen kurvt mit dem Moped um die Ecke. Und aus den Lokalen duftet es nach Pizza. In Cagliari wird das Dolce Vita zelebriert wie kaum sonstwo in Italien.
Autovermietung sardinienDie Hauptstadt der Insel, ganz im Süden gelegen, hört auf den Beinamen „Tor zu Sardinien“. Cagliari steht auf sieben Hügeln. Hoch über den Dächern thront das mächtige Castello aus dem 13. Jahrhundert. In der Altstadt ragen die Verteidigungstürme Torre dell’Elefante und Torre die San Pancrazio in den Himmel. Die Stadt ist bekannt für seine Kathedrale, seine Museen und seinen Aussichtsterrasse Bastione di San Remy. An heißen Tagen pilgern Einheimische und Touristen in Scharen hinunter zum acht Kilometer langen Sandstrand Poetto.
Nehmen Sie sich ein, zwei Tage Zeit, um die 154.000-Einwohner-Stadt zu erkunden, bevor es mit dem Mietwagen entlang der Küste einmal um die Insel geht.
Von Cagliari aus fahren wir über die Strada Statale 195 Sulcitana Richtung Westen, ins 59 Kilometer entfernte Sant’Antioco. Die Stadt auf einer eigenen Insel, durch eine Brücke mit Sardinien verbunden, ist so etwas wie eine Miniaturausgabe des größeren Nachbarn. Sie ist die älteste Siedlung der Region, punktet mit ihren Türmen aus der Bronzezeit, ihren weißen Stränden und Fischrestaurants. Tauschen Sie das Auto gegen die Fähre und erkunden sie am Nachmittag das Hafenstädtchen Carloforte auf der Nachbarinsel San Pietro.
Tags darauf geht es mit dem Auto weiter nach Oristano. Die spektakuläre Küstenstraße führt die Costa Verde entlang, einen der schönsten Abschnitte der Insel. Highlights am Weg sind der Strand von Tuerredda und Porto Pino mit seinen endlosen Sanddünen.
Oristano selbst wirkt mit seinen bunten Häuschen, romantischen Gassen und dem schmucken Hafen wie aus dem Bilderbuch. Fast noch schöner ist die Halbinsel Sinis, eine halbe Stunde mit dem Mietwagen entfernt: An der südlichsten Spitze Capo San Marco können Sie die 3000 Jahre alten Tharros-Ruinen besuchen. Das winzige San Salvatore hingegen gleicht dem Schauplatz eines Spaghetti-Western. Und in den zahlreichen Lagunen tummeln sich pinke Flamingos. Mit dem Spiaggia Is Arutas liegt hier auch einer der schönsten Strände Sardiniens.
Nächster Stopp ist das mittelalterliche Fischerdorf Bosa, eine Autostunde nördlich von Oristano. Farbenfrohe „palazzi“ wechseln sich hier mit kleinen Gassen ab, in denen Kunsthandwerker ihre Arbeiten anbieten. Pflicht ist auch das Castello di Serravalle. Zwar gleicht der Aufstieg einem Fitnessprogramm, dafür wird man aber mit einem der schönsten Ausblicke Sardiniens belohnt. Im kleinen Hafen kommt der Fischfang des Tages direkt auf den Tisch.
Durch das katalanisch angehauchte Küstenstädtchen Alghero, auch „Barcelonetta“ genannt, führt die Tour weiter nach Argentiera. Vor dem Zweiten Weltkrieg wurde hier Silber abgebaut, heute sind die Minen verlassen. Und Argentiera gleicht einer – inzwischen von der UNESCO geschützten - Geisterstadt.
Anders Castelsardo, 68 Kilometer entfernt gen Norden. Die Ortschaft mit ihren Häuschen von Gelb bis Babyblau ist auf einem Vulkanberg erbaut. Der Name des Castello Bellavista ist Programm: An klaren Tagen kann man hier bis nach Korsika sehen.
Knapp zwei Autostunden weiter, immer entlang der Küste, liegt die Costa Smeralda, die Traum-Destination vieler Sardinien-Urlauber. Dank 55 Kilometern feinen Sandstrands findet man hier selbst im Hochsommer stehts ein freies Badefleckchen. Der Cala di Volpe mit seinem Yachthafen ist das Refugium der Reichen und Schönen. Die romantische Cala Luna (Mondbucht), nur per Boot zu erreichen, eignet sich hingegen als Pärchendestination. Bleiben Sie eine Nacht – oder auch gleich eine Woche. Und klappern Sie auf eigene Faust die schönsten Strände ab.
Links das Meer, rechts die Berge: Entlang der kurvigen Straße SS125 geht es anschließend wieder gen Süden. Die Provinz Ogliastra an der Ostküste gilt als Natur- und Wanderparadies. Über Jahrhunderte lang isoliert, kann man hier das ursprüngliche Sardinien erleben. Aber auch Sonnenanbeter kommen gleich noch einmal auf ihre Kosten: Der Cala Goloritze nahe Braunei steht seit 1995 unter UNESCO-Schutz – und ist einer der fotogensten Strände Sardiniens. Besonders Schnorchler zieht es hier ins glasklare Wasser. Der Strand ist ausschließlich per Boot oder über einen einstündigen Felswanderweg zu Fuß zu erreichen. Doch die Anstrengung lohnt sich!
Letzte Station unserer Rundreise ist Villasimus, das Schmuckstück des Südens. Für sein karibikblaues Wasser und seinen feinen Sand ebenso berühmt wie für sein reges Nachtleben, gilt der mondäne Küstenort als echte In-Destination. Wer nicht nur baden und tanzen, sondern auch Kultur tanken will, findet in der Umgebung eine römische Therme aus dem ersten und eine mittelalterliche Festung aus dem 14. Jahrhundert. Von Villasimus aus sind es nur noch 60 Kilometer zurück in die Hauptstadt Cagliari, dem Endpunkt unserer Sardinien-Rundfahrt.