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Silberstrasse

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Die Silberstraße

Unterwegs im Erzgebirge

Bereits im 12. Jahrhundert wurde in der Region zwischen Zwickau, Dresden und dem tschechischen Grenzgebiet nach Silber gegraben. Dadurch bekamen die Höhenrücken nicht nur ihren bezeichnenden Namen Erzgebirge, sondern auch ihren ganz eigenen Charakter. Die ruhige, idyllische Natur des Mittelgebirges bildet reizvolle Kontraste zu den Industriezeugnissen der Bergbaukultur. Als die Silberquellen versiegten und man den Wert von Kobalt, Nickel und Uran noch nicht erkannt hatte, mussten die Menschen auf andere Gewerbe ausweichen, so dass in den Bergtälern noch heute überlieferte Handwerkskunst bei der Herstellung der typischen Räuchermännchen, von Holzspielzeug oder beim Spitzenklöppeln gepflegt wird. Auf der Silberstraße folgen Sie dem Weg des Silbers von den Stationen des Bergbaus über Erzhütten und Münzstädte bis in die königlich-wettinischen Schatzkammern nach Dresden. Ganz nebenbei führt die Ferienstraße den historisch interessierten Motorenthusiasten ins Zentrum der DDR-Fahrzeugproduktion: In Zwickau fertigte der VEB Sachsenring den Trabant; die beliebten MZ-Motorräder liefen in Zschopau vom Band.

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Zwickau und Oelsnitz/Erzgebirge

Die Wiege der sächsischen Fahrzeugprodution steht in Zwickau, und so ist die Stadt der passende Ausgangsort für die Fahrt auf der Silberstraße. Zwickau bot aber nicht nur Horch, Audi, der Auto Union, den Sachsenring-Werken und derzeit VW eine Heimat, sondern war 800 Jahre lang Zentrum eines großen Steinkohlereviers. Auch mit der Geschichte des Silbers aus dem Erzgebirge ist die Stadt eng verknüpft, denn im 15. Jahrhundert wurden hier Groschen geschlagen, bevor man die Münzstätte nach Schneeberg verlegte. In der prächtigen Architektur rund um den Zwickauer Markt hat sich dieser Reichtum wunderbar bewahrt. Als Geburtsort Robert Schumanns spielt Musik natürlich ebenfalls eine große Rolle, und Sie sollten es nicht versäumen, sich eines der ausgezeichneten Konzerte zu gönnen, die das ganze Jahr hindurch angeboten werden. Danach starten Sie Ihre Tour nach Oelsnitz/Erzgebirge, dessen Bergbaumuseum spannende Einblicke in die alte Zunft gewährt. Bis zum 11. Oktober 2015 findet hier auch die farbenfrohe sächsische Landesgartenschau statt.
Zwickau
Schwarzenberg

Revier Schneeberg, Aue, Schwarzenberg

Der Reichtum des Bergbaureviers um die drei Städte Schneeberg, Aue und Schwarzenberg liegt heute in den Heilquellen, die hier aus dem Boden sprudeln. Sie sind radonhaltig, stärken das Immunsystem, lindern Schmerzen und machen Ortschaften wie Bad Schlema zu gern besuchten Heilbädern. Nutzen Sie die Möglichkeit, sich bei einem erholsamen Wellness-Stopp verwöhnen zu lassen. Die Erzgebirger streben für ihre Heimat den Status einer UNESCO-Welterbestätte als Kultur- und Montanlandschaft an. Die bedeutenden Beiträge, die Schneeberg dazu liefert, sind das Siebenschlehener Pochwerk, in dem man Kobalterze zu feinstem Kobaltblau verarbeitete und die Fundgrube Weißer Hirsch. In ihr kann man zwar nicht mehr wie dereinst Herzog Albrecht von Sachsen untertage an einem Block aus reinem Silber speisen, die Mitglieder des sächsischen Bergbauvereins würzen aber jeden Besuch mit fundiertem Wissen. Die Tradition der Bergleute, lokale Holzschnitzerei und typische Klöppeltechnik werden in der barocken Stadt und ihren Nachbargemeinden noch immer gelebt und das Museum für bergmännische Volkskunst zeigt ihre Geschichte an vielen Beispielen aus der Region. In Schwarzenberg schließlich schweift der Blick aus der historischen Altstadt zu den nahen Wäldern, Wiesen und Gipfeln. Ausgebaute Wanderwege garantieren Ihnen ein abwechslungsreiches Naturerlebnis. 

Der Avis Fahrtipp: Von Schwarzenberg über den Fichtelberg ins tschechische Ostrov und nach Wolkenstein

Beginnen Sie die landschaftlich reizvolle Fahrt am Schwarzenberger Schloss. Von dessen Turm aus können Sie schon die erste, kurvenreiche Etappe entlang des Schwarzwassers erkennen. Nach Breitenbrunn folgen Sie dem Pöhlwasser bis Oberwiesenthal. Wenn Sie von dem beliebten Wintersportort aus auf den 1.215 Meter hohen Fichtelberg steigen, haben Sie ab Schwarzenberg satte 747 Höhenmeter und Sachsens größten Berg bezwungen. Von hier oben genießen Sie eine phantastische Aussicht über den Naturpark Erzgebirge-Vogtland, dessen sanft geschwungene Züge sich auf Ihrer gesamten Fahrt als große grüne Weite präsentieren. Weiter südlich führt die Route steil und erlebnisreich hinunter ins das hübsche, tschechische Ostrov. Links und rechts der Strecke geben mehr als 10 historische Anlagen, Gruben und Stollen einen Eindruck vom Erzbergbau bis zur Münzfertigung. In Ostrov selber bilden der historische Ortskern, Kloster, Schloss und Schlosspark ein so harmonisches Ensemble, dass die Stadt manchem sogar als achtes Weltwunder gilt. Auf der Rückfahrt laden in Annaberg-Buchholz der Dorotheastollen Himmlisch Heer, das Erlebnismuseum Manufaktur der Träume und das Silberbergwerk zu einem spannenden Besuch ein. Durch das idyllische Tal der Zschopau gelangen Sie schließlich ins Land der Amethyste im Schloss Wolkenstein und damit wieder auf die Hauptroute der Silberstraße.
Avis
Saigerhuette

Rundweg Marienberg, Saydaer Höhe, Großhartmannsdorf, Lengefeld

Als Renaissancestadt ist Marienberg seit 1521 planmäßig streng geometrisch angelegt. Das Schaubergwerk Molchner Stolln zählt zu den ältesten und schönsten in ganz Sachsen. Fahren Sie von hier in östliche Richtung weiter, gelangen Sie nach Olbernhau an den Schwartenberg, der mit 789 Metern eine der höchsten Erhebungen im Osterzgebirge ist. An seinem Fuß liegt das Spielzeugdorf Seiffen. Das ansässige Spielzeugmuseum ist etwas ganz Besonderes, da es auf einer Freilicht-Fläche von 7 Hektar 14 historische Gebäudekomplexe versammelt, in denen die einzigartige Technik des Reifendrehens bestaunt werden kann. Auf dem Weiterweg nach Norden passieren Sie bald die Saydaer Höhe. Entlang der Strecke entdecken Sie immer wieder altes Fachwerk und mit viel Liebe erhaltene Drei- und Vierseithöfe, bevor in Großhartmannsdorf das sorgfältig restaurierte Mayoratsgut zu einem ländlichen Bummel einlädt. Talsperren kennzeichnen anschließend den letzten Teil der Rundfahrt. Von Großhartmannsdorf gelangen Sie auf den Rückweg über die B101 entlang der Saidenbachtalsperre nach Lengefeld. Das zu dem Ort gehörende Kalkwerk ist eines der herausragenden technischen Denkmale der alten Bindemittelindustrie in Europa. Ganz nebenbei ist die Anlage auch sehr schön, zum einen, weil die Gebäude noch das Flair ihrer 500 Jahre alten Geschichte in sich tragen, zum anderen, weil die Kalkbrüche als Flora-Fauna-Habitat geschützt sind und in den Sommermonaten eine ganze Blütenpracht wilder Orchideen präsentieren.

Von Freiberg nach Tharandt

Das große „Berggeschrey“, die sächsische Variante des amerikanischen Goldrausches, nahm seinen Anfang, als man vor gut 800 Jahren rund um Freiberg zum ersten Mal Silbererz fand. Kein Wunder also, dass das Besucherbergwerk Reiche Zeche unter dem denkmalgeschützen Stadtkern mit 1.000 Erzgängen auf einer unterirdischen Fläche von 5 mal 6 Kilometern eines der größten an der Silberstraße ist. Die heutige Universitätsstadt besitzt zudem einen sehr gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern, in dem Sie mit dem Ober- und Untermarkt zwei stimmungsvolle Plätze vorfinden. Eine bedeutende Sehenswürdigkeiten ist auch der Freiberger Dom St. Marien mit seinen klangvollen Silbermann-Orgeln. Auf der Weiterfahrt passieren Sie auf halben Weg nach Dresden den Tharandter Wald, den Sie stilvoll vom Jagdschloss Grillenburg aus erkunden können. Seine Naturkulisse schätzen die Dresdner seit jeher als außergewöhnlich schön und ursprünglich.
Freiberg
Dresden

Landeshauptstadt Dresden

Die sächsische Elbmetropole liefert den passenden Rahmen für den glanzvollen Abschluss Ihrer Fahrt auf der Silberstraße. Die Gewinne aus dem Abbau der erzgebirgischen Edelmetalle flossen auch in die ehemalige Residenzstadt und schufen die Grundlage für die Entwicklung eines kulturell und künstlerisch überaus reichen urbanen Zentrums. Besonders unter August dem Starken wurden im 18. Jahrhundert Bauvorhaben begonnen, die bis heute Dresdens Ruf als eine der schönsten Barockstädte Deutschlands prägen. In der historischen Stadtmitte bilden Frauenkirche, Zwinger und Japanisches Palais zusammen mit dem Dresdner Schloss, der Semperoper, dem Albertinum und vielen anderen Baudenkmalen nicht nur eine wunderbar abgestimmte Einheit, sondern sie halten auch eine ganze Fülle sehenswerter Sammlungen, Museen und Galerien bereit. Dem passionierten Automobilisten empfiehlt sich ein Besuch des Verkehrsmuseums im Johanneum, des DDR-Museums in Radebeul mit seiner Sammlung typischer DDR-Fahrzeuge und die Gläserne Manufaktur, die Volkswagen am Rand des Großen Gartens errichtet hat.
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