Mit dem Avis-Mietwagen ist sie nur zweieinhalb Stunden von der Hauptstadt entfernt.
Die weißen Strandkörbe stechen schon von Weitem ins Auge: Quer über den Strand verteilt stehen sie im Sand. Manche mit gestreiften Polstern, auf anderen sind bunte Badetücher drapiert. In den Körben und dazwischen tummeln sich Sonnenanbeter, Kinder, Jogger mit und ohne Hund. Über ihnen drehen Möwen kreischend ihre Runden: Usedom ist ein Ort, der einen sofort in Ferienstimmung versetzt. Mit dem Mietwagen von Berlin aus kommend, 223 Kilometer immer Richtung Norden, riecht die Luft schon auf der Seebrücke nach Salz, Spaß und Entspannung.
Die nach Rügen zweitgrößte Insel der Ostsee bietet 42 Kilometer Sandstrände, Kaiser-Flair (alle drei deutschen Herrscher waren hier auf Sommerfrische) und eine Schmetterlings-Farm. Das Hauptargument vieler Urlauber ist freilich das Wetter: Im Schnitt scheint in Usedom pro Jahr fast 500 Stunden mehr die Sonne als irgendwo sonst in Deutschland.
Autovermietung BerlinKaum mit dem Mietwagen angekommen, zieht es die meisten direkt an den Strand. Es lohnt sich aber, einen Zwischenstopp in jener Stadt einzulegen, die der Insel ihren Namen gab. Das beschauliche Usedom mit seinen 1.800 Einwohnern, mitten im Hinterland, ist schnell zu Fuß erkundet. Besuchen Sie das Anklamer Tor, die Marienkirche und den Schlossberg. Und runden Sie die Stadttour mit einem Kaffee oder Eis ab.
Originell übernachten lässt es sich in Karnin am Stadtrand. Direkt am Wasser gelegen, kann man hier im Leuchtturm schlafen. Vor 70 Jahren dirigierten Lotsen von der obersten Etage aus Boote in Richtung Polen. Heute verbringen im kleinsten Turmhotel Deutschlands Verliebte eine romantische Nacht mit Blick über die Inselküste.
Von Usedom aus geht es mit dem Mietwagen weiter in Richtung Westen, vorbei an saftigen Wiesen, dem Kachlinger- und dem Gothensee zu den Kaiserbädern.
Heringsdorf, das älteste Seebad Usedoms, ist seit dem 19. Jahrhundert Mekka der Reichen und Schönen. Prachtvolle Villen, umgeben von weitläufigen Parkanlagen, zeugen davon, dass Kaiser Wilhelm II., Theodor Fontane und Leo Tolstoi hier einst Stammgäste waren. Offizielles Wahrzeichen ist die 508 Meter lange Seebrücke, die längste Deutschlands. Inoffiziell jedoch hat ein XXL-Strandkorb ihr inzwischen den Rang als beliebtestes Fotomotiv abgelaufen: Sechs Meter breit, vier Meter hoch und drei Meter tief, können hier bis zu 90 Personen gleichzeitig im Strandkorb sitzen. Weltrekord!
Originell ist auch das Restaurant „Stellwerk“ im Bahnhof. Die Drinks werden auf Modelleisenbahnen serviert. Die Speisekarte setzt sich aus Rezepten aus dem 19. Jahrhunderten und Günter Grass-Romanen zusammen. Highlight ist der geräucherte Hering, der mit dunkler Schokolade überzogen wird. Klingt skurril, schmeckt aber überraschend gut!
Nördlich von Heringsdorf, nur wenige Minuten mit dem Auto entfernt, liegt das beschauliche Bansin. Direkt hinter dem Ort beginnt die Steilküste des Langenbergs, im Süden grenzt es an den Gothen- und den Krebssee. Das jüngste Kaiserbad datiert aus dem Jahr 1897 und ist nicht ganz so mondän wie sein Nachbar. Seine abwechslungsreiche Umgebung – von Meer bis hin zu Wäldern hat man alles vor der Haustüre – macht es aber zu einem idealen Ausgangspunkt für Wander- und Radtouren.
Nicht zuletzt startet in Bansin die längste Flaniermeile Europas: Die Strandpromenade führt vom Herzen des Seebades über zwölf Kilometer bis nach Swinemünde in Polen. Der erste Abschnitt ist besonders schön, da hier kein Baum die Sicht aufs Meer verstellt. Selbst die schwedische Königin Silvia wurde hier schon beim Spazierengehen gesichtet.
Von Bansin aus geht es mit dem Auto zurück in den Süden. Vorbei an Heringsdorf erreichen wir Ahlberg. Neben den charakteristischen weißen Häuschen prägen hier auch wieder Villen das Ortsbild. Markenzeichen des größten Kaiserbades Usedoms ist der dreieinhalb Kilometer lange und bis zu 70 Meter breite, flach ins Meer abfallende Sandstrand. Ideal für den Familienurlaub. Die Seebrücke, die Bansin mit dem Festland verbindet, stammt aus dem Jahr 1882 und ist die älteste noch erhaltene Deutschlands.
Sehenswert ist auch das Sandskulpturenfestival: Auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern bauen Künstler Jahr für Jahr aus 9.500 Kubikmetern Sand ihre Figuren.
Reisepass nicht vergessen heißt es für den letzten Abschnitt der Mietwagen-Tour. Denn von Ahlbeck aus können Sie schnell einen Abstecher nach Polen machen. Zwar ist Usedom großteils deutsches Staatsgebiet, doch der östlichste Zipfel der Insel gehört bereits zum Nachbarland. Die größte Stadt Swinemünde, wo mehr als die Hälfte der 76.500 Einwohner von Usedom lebt, war einst ein wichtiger Militärstützpunkt. Am Hafen vorbei, wo anders als in den Kaiserbädern statt Segelbooten Fähren und Handelsschiffe an den Fußgängern vorbeiziehen, ragt die Festung Fort Aniola mit ihrem Backstein-Rundturm in die Höhe. Besuchen Sie das Museum und genießen Sie vom Turm aus den Ausblick über die Küste, bevor Sie mit dem Auto nach Berlin zurückkehren – oder retour in den Strandkorb.